Diakovere mit roten Zahlen im Geschäftsjahr 2023

HANNOVER. Die Geschäftsführung der DIAKOVERE gGmbH hatte zur Vermeldung ihrer Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2023 in ihr Verwaltungsgebäude am Annateich in Hannover-Kleefeld eingeladen. Neun Millionen Euro Verlust bei rund 400 Millionen Euro Umsatz erwartet Stefan David (Bild l.), Vorsitzender der Geschäftsführung von Niedersachsens größtem gemeinnützigen Unternehmen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich, für das laufende Jahr (Vorjahr: minus 2,1 Millionen Euro). Allerdings auch nur, weil der Bereich der Alten- und Behindertenhilfe ein Plus von rund zwei Millionen Euro beisteuert. Verlustbringer sind die drei Krankenhäuser des Konzerns: Henriettenstift, Friederikenstift und Annastift. „Der Krankenhausbereich ist nicht mehr auskömmlich“, so David, obwohl die eigenen Häuser gut aufgestellt seien. Ursache für das dicke Minus seien vor allem die Tarifabschlüsse beim Personal sowie Preissteigerungen bei nahezu allen Sachkosten. DIAKOVERE könne den Verlust noch aus Rücklagen abdecken und sei weiterhin kreditwürdig, gibt David gemeinsam mit seinen Geschäftsführungskollegen Pastorin Sabine Jung (Bild M.) und Dr. Christian Unzicker (Bild r.) kurzfristige Entwarnung. Aber: „Das System ist krank“, stellt Unzicker fest und fordert Bund, Land und Kostenträger zum schnellen Handeln auf. DIAKOVERE will derweilen mit einer weiteren Schärfung der Strategie reagieren. Noch bis Ende des Jahres will die Geschäftsführung mit den Beschäftigten die Eckpunkte der künftigen Ausrichtung festlegen. Rund 5.500 Beschäftigte zählt das Unternehmen, die am heutigen Montag über die Zahlen informiert wurden. Der Prozess sei ergebnisoffen, „wir haben keinen Stellenabbau geplant“, so David. Vielmehr gehe es um das Heben von Synergien und ein Optimieren von Prozessen und Vorhaltungen über alle Geschäftsbereiche und Standorte hinweg, ergänzt Jung. „Wir wollen auch weiterhin Krankenhäuser in Hannover betreiben“, sagt David. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, unter den gegebenen Umständen allerdings nicht unbedingt.

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