
Trotz eines leichten Rückgangs auf rund 127.000 Besucher (minus 2,3 Prozent) zeigt sich Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Messe AG mit der diesjährigen „HANNOVER MESSE“ als „kraftvolles Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit der Industrie in Deutschland und Europa – im Schulterschluss mit ihren internationalen Partnern“ zufrieden. „In einer von Unsicherheit geprägten Weltlage wurde sie ihrer Rolle als Tech-Show, Business-Messe und Plattform für den wirtschaftspolitischen Dialog und die internationale Kooperation mehr als gerecht. Die HANNOVER MESSE ist der Ort, an dem die analoge Welt der Maschinen mit der digitalen Intelligenz vernetzt wird – hier wird sichtbar, wie Digitalisierung und KI industriellen Fortschritt möglich macht“, resümiert Köckler. Mit rund 40 Prozent blieb der Anteil ausländischer Besucher gleichbleibend hoch, angeführt von China, den Niederlanden, dem diesjährigen Partnerland Kanada, Polen, Südkorea und Japan. Dr. Gunther Kegel, Präsident des ZVEI und Vorsitzender des Ausstellerbeirats, sieht die Messe mit ihren rund 4.000 Ausstellern weiterhin als „die wichtigste Plattform für industrielle Innovation“.
„Besonders KI in der industriellen Anwendung stand im Interesse der Besucherinnen und Besucher, gerade auch aus dem Ausland. Dies zeigt, dass die deutsche Industrie in Zeiten der technologischen Transformation weiterhin global Orientierung geben kann. Unsere Unternehmen sind führend bei Industrie 4.0, und wir sind überzeugt, dass wir diese sehr gute Ausgangsposition weiter ausbauen können“.
„Start-up-Ökosystem wächst“
Insgesamt sehr zufrieden zeigten sich auch viele der rund 100 ausstellenden Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen aus Niedersachsen. Zwei Drittel von ihnen präsentierten sich im Rahmen
von vier Gemeinschaftsständen des Landes Niedersachsen sowie einem „Hannover-Stand“. So präsentierten sich etwa zehn Start-ups auf dem niedersächsischen Gemeinschaftsstand von Niedersachsen.next
in der „Startup Area“ in Halle 2. Darunter waren die hs-tumbler GmbH aus Quakenbrück (Landkreis Osnabrück) mit einer innovativen Mischtechnologie etwa für die Fleischindustrie oder die
Batterieherstellung, die Koiotech GmbH aus Göttingen mit einem KI-basierten Bilderkennungssystem für Kartoffeln oder Frachtgut oder auch „ rectify“ aus Braunschweig mit einem „smarten
Sensorshirt“, das vor Rückenbelastungen warnt und die passenden Übungen vorschlägt. „Die Teilnahme an der Hannover Messe ist für uns bei Niedersachsen.next dann ein Erfolg, wenn es für unsere
Start-Ups ein Erfolg war. Und das war sie: Unser Gemeinschaftsstand hat nicht nur beeindruckende Innovationen sichtbar gemacht, sondern auch viele qualifizierte Leads für die Start-Ups gebracht.
Das wachsende Interesse – nicht zuletzt beim ‚Startup Meetup‘ mit über 500 Teilnehmenden – zeigt, wie stark das Start-up-Ökosystem in Niedersachsen wächst und wie viel Potenzial hier entsteht“,
zog Johanna Kallenbach, Fachbereichsleitung Startup bei der Niedersachsen.next GmbH, ein positives Fazit.

Eine Mischung aus Start-ups und etablierten Unternehmen setzten auf Gemeinschaft unter dem Dach der Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls GmbH. Geschäftsführerin Doris Petersen bewertet die fünf Messetage als „äußerst erfolgreiche und wertvolle Erfahrung“. „Unsere Mitaussteller und wir hatten die Gelegenheit, uns einem internationalen Publikum zu präsentieren, Innovationskraft zu zeigen und mit potenziellen Geschäftspartnern in Kontakt zutreten.“ Eine Chance, die auch das IPH Institut für Integrierte Produktion Hannover GmbH, die INLEAP Photonics GmbH, Laser nanoFab GmbH oder die Sightwise GmbH nutzten und nicht nur Einzelbesucher, sondern auch zahlreiche Delegationen – darunter auch einen Messerundgang des WirtschaftsDienstes mit seinen Partnern – begrüßen konnten.
„Äußerst erfolgreiche Messetage“
Wie Robotik und Automatisierung in der modernen Produktion ineinandergreifen, wurde eindrucksvoll im „Application Park“ gezeigt, darunter von der Lenze SE aus Aerzen (Landkreis Hameln-Pyrmont)
und der Vision Lasertechnik GmbH aus Barsinghausen (Region Hannover). Im angrenzenden „Battery Use Case“ hat Vision-Geschäftsführer Philipp Becker in diesem Jahr erstmals zudem
zehn Partner zusammengebracht, „um der Welt das deutsche Know-how in der Batterieproduktion sichtbar zu machen“. Sichtbarkeit war auch das Hauptziel der TÜV NORD GROUP, die ihren Messestand in
Halle 16 nicht nur mit Fokusthemen wie KI, VR-Schulungen oder Nachhaltigkeit nutzte, sondern auch durch zahlreiche Events mit Partnern wie dem Industrie-Club Hannover e.V., den „RECKEN“ oder dem
WirtschaftsDienst, für die eigene Bilanzpressekonferenz oder als Mit-Gastgeber des traditionellen „Niedersachsenabends“. Hierzu kamen auf Einladung der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V.
(UVN) wieder rund 1.000 Gäste zusammen.
Die nächste HANNOVER MESSE findet vom 20. bis zum 24. April 2026 statt, Partnerland wird Brasilien sein.
Dieser Bericht ist in der Ausgabe 3/2025 im WirtschaftsDienst Magazin erschienen.
Bild 1: KI in der Praxis: Jens Schweitzer (l.) und Michael Krah (r., beide TÜV NORD) zeigen den Einsatz bei der Wartung von Achterbahnen. (Bild: TÜV NORD GROUP)
Bild 2: Erfolgreiche „HANNOVER MESSE“: Rund 4.000 Aussteller in 15 Hallen präsentierten sich fünf Tage lang einem internationalen Publikum – wie hier in Halle 6 mit dem „Application Park“ (Bild: Deutsche Messe AG)
HINWEIS: Der nächste WirtschaftsDienst-Messerundgang findet auf der Weltleitmesse LIGNA am Dienstag, 27. Mai 2025 statt. Bei Interesse an einer Teilnahme bitte per Mail an anmeldung@wirtschaftsdienst.info anfragen. Die Teilnehmerzahl ist limitiert.